Die Tour durchs Höllental auf die Zugspitze gehört ohne Zweifel zu den schönsten und abwechslungsreichsten Bergpfaden in den Alpen. Allerdings kann von Ruhe und Genuss eher weniger die Rede sein, denn dieser Pfad ist sehr beliebt, gerade bei passendem Wetter und am Wochenende. Dies liegt wohl daran, dass die Tour sehr spektakulär ist, sehr gut versichert ist und nun mal auf den höchsten Berg von Deutschland, die Zugspitze (2.962 m), führt. Dort oben angekommen wird man als Kletterer von Touristen aus aller Welt bestaunt und kann sich die Radlermaß im höchsten Biergarten von Deutschland schmecken lassen. Es ist sicherlich ratsam, eine geographische Karte (z. B. DAV Wettersteingebirge/Zugspitze, BY8 im Maßstab 1:25.000) mitzunehmen, aber eigentlich benötigt man diese, zumindest bei gutem Wetter, nicht. Die vielen Bergwanderer zeigen einem den Weg nach oben, die Zugspitze kann man so kaum verfehlen. Problematisch wird es, wenn das Wetter nicht so passt, wenig Wanderer unterwegs sind, da sollte die Karte im Rucksack nicht fehlen, auch Kompass und Höhenmesser. Zur Grundausrüstung gehören weiterhin eine komplettes Klettersteigset mit Helm sowie Grödeln. Steigeisen sind nicht unbedingt erforderlich, schaden aber nicht. Genauso wie ein Seil, welches sicherlich gute Dienste leistet, um Gefahren durch Gletscherspalten, die sich vor allem an den Gletscherrändern befinden, zu minimieren, aber wegen der hohen Wandererfrequenz und der Kürze des Gletscherganges nicht zwingend notwendig ist. Ausgangsort ist Hammersbach, dort am besten der ausgeschilderte, gebührenpflichtige (EUR 2,50 für 12 Stunden) Parkplatz. Direkt an der Straße entlang geht es in Richtung Höllentalklamm, die ausgeschildert ist. An der Hammersbacher Hütte (gehört zum Hotel Haus Hammersbach) geht es links am Fluss „Hammersbach“ in Richtung Höllentalklamm, die man in gut einer Stunde erreicht. An der Höllentaleingangshütte sind EUR 4,00 (für DAV-Mitglieder EUR 1,00) zur Durchquerung zu berappen. Dafür wird man mit einer einzigartigen, spektakulären und sehr gut gesicherten Schlucht belohnt. Es schadet nicht, Regenbekleidung mit im Wandergepäck zu haben, mindestens eine Kappe o. ä., denn ab und an werden je nach Lage Wasserfälle oder Rinnsale unterquert. Gerade an heißen Tagen werden sich die Wanderer nach den Sturzfluten in der Höllentalklamm zurück entsinnen, wenn sie ausgetrocknet am Klettersteig in der Hitze brüten. Es ist ratsam, mindestens zwei Liter Flüssigkeit mit dabei zu haben, denn die Tour ist mit einer gesamten Gehzeit von zirka neun Stunden ein langer Gang mit hohen Anforderungen an die Kondition. Nach der Höllentalangerhütte (1.387 m) geht es zum ersten Kletterteil und über das Brett (Eisenstangen entlang am Fels) und den Riffelköpfe zum Höllentalferner. Diesen erreicht man schließlich über einen etwas stolprigen Geröllhang. Der Gletscher ist nach zirka einer Viertelstunde begangen und der Einsteig zum längsten Kletterteil ist durch den Massenandrang schon von weitem zu erkennen. Je nach Situation ist der Einstieg spannend, da sich zwischen Schneefeld und Felsen ein kleiner Schlund befindet, aber mit etwas Umsicht ist diese Stelle kein wirkliches Problem. Bis zur Zugspitze zieht sich der letzte Kletterteil lange hin und man sollte sich bei kleinen Pausen immer mal umdrehen und den Blick ins Höllental und über das bayerische Voralpenland genießen. Eine einzigartige Landschaft! |