Dieses Album ist genial! Einige langjährig existierende Rockbands können sich hiervon inspirieren lassen und die meisten neuen Metalbands können dieses Werk ruhig als Messlatte verwenden. Zugegeben, die Verkaufspolitik von Manowar ist kritikwürdig, die Wortgewalt von Joey De Maio schwülstisch, die Selbstkrönung als Könige lächerlich und die Texte oft nur dämlich. Jedoch ist die Musik bombastisch gut und die Konzerte fantastisch stark. Von mir aus kann die Band Konzertauftritte so oft verschieben, wie es Ihnen Spaß macht. Die Leute, die sich in der Vergangenheit über Verschiebetheater beschweren, sollten sich doch lieber zu Hause bei Mami ausheulen oder sonst wo. Die CD jedenfalls kaufte ich mir sofort am Tag der Veröffentlichung, und hörte sie dann gleich mehrmals hintereinander. Einfach toll! Getrübt wurde das Vergnügen nur etwas, weil durch die Vorabveröffentlichung von Sons Of Odin schon einiges bekannt war. Außerdem passt der Bonustrack nicht wirklich darauf. Der ist wahrscheinlich auch eher für Liveauftritte gedacht. Meines Erachtens ist es Manowar sehr gut gelungen, die klassischen Musikelemente mit dem Metalsound zu einer fantastischen Einheit zu verbinden, die seinesgleichen sucht. Ist es tatsächlich die Theatralik der Wagnerischen Kompositionen, die sich mit dem Stil von Manowar so zauberhaft verbindet, sind es die Parallelen der Inhalte von Wagner und Manowar oder ist es schlicht die Fantasie, die durch diese Musik belebt wird? Woran Metallica mit „S & M“ oder andere Bands gescheitert sind, erscheint bei Manowar in einem kreativen Licht. Die CD hat alles, einen roten Faden, Heavystampfer, Erzählungen, ruhige Klassiker. Sie verführt uns in eine Fantasiewelt und läd zum gnadenlosen Abrocken ein. Da ich bei mir zu Hause acht CD's von Manowar stehen habe, kann ich die Scheibe auch etwas in die Historie einreihen. Es ist eine Weiterentwicklung zu erkennen, die klassischen Elemente gewannen immer mehr an Gewicht, was der Musik gut bekommt. Die neue CD gehört mit zu den Besten, wenn auch das Thema (Wem interesieren die Inhalte eigentlich wirklich?) der Kriegsgötter wesentlich stärker hätte ausgefüllt werden können. Jedoch scheinen hier tatsächlich Manowar ihre Grenzen zu haben, auch wenn die Textqualität erstaunlich zugenommen hat. Das Interesse am Text ist eigentlich nicht wirklich vorhanden, die Themen werden nur angeschnitten, aber wirklich grandios ist die musikalische Umsetzung. Ich wage mich so weit hervor, dass dies einzigartig ist. Und noch eines zum Schluss, eingehämmert in so manche Bretter vor den Köpfen. Typen, wie die von Manowar sind für uns wichtig. Nur wenige sind vorhanden, Respekt davor, sich nicht dem Mainstream hinzugeben, das eigenen Ding durchzuziehen und auf den Rest der Welt wenig Rücksicht zu nehmen. Viele Metalheronen palavern dieses nur zu stark in Interviews und verfolgen eine seichte Anbiederung an die Musikindustrie und die angeblichen Fans. Sie predigen Bier und trinken auf der Bühne Wasser. Darauf ein Prost auf Manowar, auf die wahren Helden! Gespannt wird man auf Thor sein können. Einen Vorgeschmack gabe es ja bereits mit Thunder Of The Sky. Prima!