In Anlehnung an die Alpendurchquerung von Bernd Ritschel in 2009 gestaltete der DAV Summit zwei Etappen. Die erste begann im Val Borzago (westlich von Spiazzo, Ort nördlich von Tione, etwas dreißig Kilometer entfernt von Trento in westliche Richtung) und führte nach Sulden, die zweite Etappe ging von Kurzras im Schnalstal (Taxi-Transfer Sulden bis Kurzras) bis zur Zugspitze. Ich nahme nur an der ersten Etappe teil, da mir zwei Wochen zu lang sind. Die Woche war insgesamt sehr schön, reizvoll war die Gegend, weil dort relativ wenig Leute unterwegs sind, es gibt kaum Kartenmaterial (der Bergführer musste eine Kompasskarte benutzen im Maßstab 1 : 50.000) und die Strecken hatten es in sich. Erste Übernachtung war in der Rif. Care Alto nach einem heftigen Waldanstieg im Val Borgazo und steilem Aufstieg zur Hütte. Zur Hütte hatte man nur Zutritt zum eiskalten Winterraum mit vier Doppelstockbetten, d.h. kein Essen, kein Trinken und so dick eingepackt im Bett, wie ich noch nie draußen herum lief. Am nächsten Tag dann fünfzig Meter Aufstieg und Abfahrt Richtung Norden durch eine Rinne, weit und breit der einzigste Übergang gewesen, über Gletscherabfahrten- und -anstiegen weiter zu einer Biwack-Scharte (Passo di Cavento) mit Seil, Pickel und Steigeisen, weil zu steil, auf anderer Seite abwärts, Querung Marmone-Gletscher bis Rif. Lobbia Alta ai Caduti dell' Adamello (dort übernachtete auch Papst Johannes Paul, der Zweite). Den Gipfel Care Alto ersparten wir uns, weil m.E. zu steil und schwierig. Am nächsten Tag Adamello (ohne Steigeisen machbar), retour über Passo Venezia bei Abfahrt nach Ponte de Legno, hier ab und zu Spaltengefahr, aber ohne Anseilen machbar. Dann war vorgesehen über Passo Gavia zur Brancahütte zu gehen. Dies ersparten wir uns, da wohl ein Hang mit zirka fünfhundert Höhenmeter zu nehmen war, wo wir die Ski hätten tragen müssen, es wäre wohl auch eine ziemlich steile, fast fünfzig Grad zu nehmende Eisfläche zu überwinden gewesen, dies haben wir aus Sicherheitsgründen nicht gemacht, hierdurch umständliche Taxifahrt (zweieinhalb Stunden) über Bormio bis nach St. Katharina, dort stiegen wir dann am Talende nicht zur Branca-Hütte, sondern etwa fünhundert Meter auf die Pizzini-Hütte (sehr schön mit Sauna). Von da aus am Freitag auf den Chevedale (problemlos, letzter Teil ohne Ski mit Steigeisen, teilweise Sicherungsseil) und zurück über Casatihütte, Suldenspitze Abfahrt nach Sulden (schöne leichte Hänge). Übernachtung dann in Kurzras im Sporthotel Kurzras (mit kleiner Sauna, aber unspektakulär, unfreundliche Bedienung). Insgesamt auch eine Supertour, aber erforderte etwas Kondition und auch Durchhaltekraft, da z.B. der Komfort bei den ersten beiden Hütten sehr eingeschränkt war, auch auf der Rif. Lobbia alta gab es kein fließendes Wasser, sonst sehr nette Hüttenwirte. Ein großer Dank geht an dieser Stelle an unseren Bergführer Gernot Podmenik! Gernot, ein Superding!